Martin Lipp ist als Kapellmeister bei der Marktmusikkapelle nur mehr schwer wegzudenken. Schon seit 2007 dirigiert er die Musikerinnen und Musiker. Vor kurzem hat er seinen 40ten Geburtstag gefeiert. Grund genug, um mit ihm über die vergangenen Jahre zu sprechen.
Wieso bist du als Kapellmeister nach Wies gekommen? Hast du schon jemanden von der Kapelle gekannt? Gekannt hatte ich keinen, ich wurde dann von Andreas (Crepinko, Anm.) angesprochen, als in Wies ein Kapellmeister gesucht wurde und es hat damals zeitlich für mich gut gepasst.
Wie hast du damals die Marktmusikkapelle Wies gesehen?
Für mich war Wies eine gute Mittelstufenkapelle, mit Potenzial für die Oberstufe.
Wie bist du eigentlich auf die Idee gekommen, Kapellmeister zu werden?
Vor mehr als zehn Jahren hatte die Pölfinger-Kapelle einen Kapellmeister gesucht und so habe ich dann von 2003 bis 2005 die Kapellmeisterschule gemacht. Dazwischen ist in Pölfing-Brunn ein anderer Kapellmeister gekommen. Mit Wies hat sich das 2007 dann glücklicherweise so ergeben.
Mit wie vielen Jahren bist du zur Musikkapelle gekommen?
Das war im Frühjahr 1988, da war ich 13 Jahre alt.
Was war dein schönster Erfolg mit der MMK Wies?
Der ausgezeichnete Erfolg bei der Konzertwertung 2008 in der Oberstufe. Das war, glaub ich einer meiner schönsten Momente mit der Musik, weil es gleich nach dem ersten Jahr war. Mir war bewusst, dass das nicht so schlecht sein kann, was ich da mache.
Welche Ziele hast du noch mit der MMK Wies?
Nächstes Jahr findet mit der Marschwertung in Wies ja ein großes Highlight statt. Musikalisch wäre es wünschenswert, wenn wir bei der Konzertwertung wieder einmal die 90-Punkte-Marke überschreiten.
Gibt es ein Hoppala, das dir besonders in Erinnerung geblieben ist?
Ja, beim AufWiesern. Als ein paar Musiker einen Marsch aus dem Marschbuch spielten, während die andere Hälfte ein anderes Stück spielte. Das geht einem nicht mehr so schnell aus dem Kopf. Für die Nerven wäre es aber gut, wenn das nicht allzu oft vorkommt.
Wie viel Arbeit steckt eigentlich hinter den Proben? Die Musiker sehen dich ja nur bei den Proben am Pult dirigieren.
Man kann ungefähr sagen, dass die Vorbereitungszeit gleich viel Zeit ist, wie die Probe an sich beansprucht. Das heißt, wenn die Probe zwei Stunden dauert, bereite ich mich circa zwei Stunden darauf vor.
Bei welchen Vereinen bist du derzeit noch aktiv tätig?
In Pölfing-Brunn helfe ich als Musiker bei der Musikkapelle immer wieder aus. Außerdem singe ich in zwei Chören.
Lässt sich das mit der Familie überhaupt vereinbaren?
Ja, so gut es geht.
Was macht dir am meisten Spaß, das Singen, das Spielen oder das Dirigieren?
Zum Spielen komme ich jetzt ja seltener, aber ich kann nicht sagen, was mir am besten gefällt. Solange ich mit der Musik in Verbindung bin, ist alles in Ordnung.
Was ist dein Lieblingsstück, das du jemals bei der MMK dirigiert hast?
Das ist sehr schwer zu sagen, da gibt es so viele. Zum Beispiel das Hornfestival. Wichtig für die Auswahl der Stücke ist mir aber, dass sie sofort ins Ohr gehen. Denn manche Stücke werden erst mit der Zeit interessanter, der Zuhörer hört es beim Konzert nur einmal.